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Content Optimierung: Auf die Länge kommt es an

Wie schaffe ich es als Blogger, Autor, Redakteur usw. meine Texte für den Leser ansprechend und übersichtlich, informativ und trotzdem nicht zu lang zu gestalten? Das ist wohl eine der ältesten Fragen, seit es das Internet mit seinen verschiedenen Kanälen wie Blogs, Facebook, Twitter und Co. gibt. Antwort: Auf die richtige Länge kommt es bei der Content Optimierung an. Aber natürlich auch ganz wesentlich auf den Inhalt, der den Lesern geboten wird. Wir versuchen hier einmal die wichtigsten Grundsätze zusammenzufassen.

Wann immer man sich als Blogger oder auch als Unternehmen an die Content Optimierung wagt, sollte man bedenken: „Content Optimierung ist ein Werkzeug von vielen und muss einem Ziel dienen. Sie darf niemals Selbstzweck werden.“ Das wird oft vergessen und oft wird dann ein Beitrag so häufig überarbeitet, bis er rein formal zwar perfekt ist, aber vom Inhalt her keinen Leser mehr anspricht. Deshalb sind die Werte, die hier unten in der Infografik zu sehen sind eher Richtwerte und dürfen nicht auf Gedeih und Verderb als oberstes Gesetz angesehen werden. Aber die Grundprinzipien von guten Texten wollen wir hier natürlich nicht vorenthalten:

  • Die angesprochenen Themen müssen den User interessieren und ihn ansprechen
  • Beiträge sollten stets einen hohen Informationsgehalt für den Leser beinhalten
  • Der Leser muss die gegebenen Infos auch praktisch umsetzen können und für seine Situation adaptieren können
  • Das Feedback und die Kommentare der Leser sollten ernst genommen werden und mit in die Beiträge einfließen
  • Immer wieder sollten die User angesprochen und mit einbezogen werden

Aber erst, wenn man seine Leser gut kennt, auf ihre Bedürfnisse eingeht und sie gut einschätzen kann, kann man mit formaler Content Optimierung eine bessere Sichtbarkeit und höhere Reichweite erzielen.

Content_Optimierung_2014

Auf die Länge der Posts kommt es an

Wer seinen Content in den diversen sozialen Netzwerken bewerben und unter die Leser streuen möchte, sollte nicht einfach denselben Post auf allen Kanälen teilen, sondern sollte sich Gedanken machen, welche Headline-Länge für welches Netzwerk am sinnvollsten ist und ob ein Post mit oder eher ohne Bild mehr Sinn macht. Wie eine Erhebung von Tracksocial zeigt, erzeugen Tweets mit 71 bis 100 Zeichen die meisten Re-Tweets. Nimmt man diese Maßzahl also als Angabe für den Erfolg bei den Followern, so fährt man damit am besten. Man sollte hier aber unterscheiden, ob man ein Bild beifügt oder nicht. Wer ein Foto zu seinem Twitter-Post hinzufügt kann unter Umständen auch mit weit weniger als 100 Zeichen großen Erfolg haben. Ausschlaggebend sind Thema und Kontext. Genau wie bei Facebook und Google+, aber bei Facebook liegt der Wert für die optimale Länge der Headline laut einem Artikel von Kevan Lee nur bei 40 bis 80 Zeichen. Bei Google+ ist die magische Grenze sogar bei 60 Zeichen, aber das hat mehr optische, als inhaltliche Gründe, denn bei mehr als 60 Zeichen gibt es einen automatischen Zeilenumbruch und Überschriften über zwei Zeilen wirken für die User weniger attraktiv. Sie werden also weniger angeklickt. Drei Dinge sollten generell bei Social Media-Posts beachtet werden:

1. Wird der User mit einer Frage, einer direkten Ansprache oder Formaten wie Lückentexten oder Sätzen zum Vervollständigen zum Handeln bewegt, gibt es grundsätzlich mehr Interaktion als wenn ihre Beiträge solche Inhalte nicht enthalten.

2. Aber auch hier gilt: Der Inhalt muss die Zielgruppe ansprechen und für diese User spannend sein. Hat man ein interessantes Thema für die User herausgearbeitet, ist die Länge eher zweitrangig.

3. Passives Gelaber kommt beim User nicht gut an. Knackige und aktive Formulierungen animieren zum klicken. Immer den Grundsatz beachten: „So lange wie nötig, so kurz wie möglich!“

Bei den Überschriften für Blogartikel gilt im Allgemeinen, dass sechs Wörter so das Beste sind, was man wählen kann. Schaut man sich aber die herangezogenen Studien einmal genauer an, fällt auf, dass diese sechs Worte zwar entscheidend sind, aber eben nicht ganz optimal, denn in Usability-Studien wurde herausgefunden, dass die Nutzer dazu tendieren, eher die ersten und die letzten drei Worte einer Überschrift wirklich zu lesen. Hauptaugenmerk sollte also darauf liegen, diese sechs Worte optimal zu formulieren und darauf besonderen Wert zu legen.

Wie sieht es nun bei Blogartikeln aus?

Was ist die optimale Länge für einen Blogartikel? Diese Frage beschäftigt uns natürlich auch brennend und so schauen wir noch einmal zu Kevan Lee, der sich einmal die Untersuchung von Medium genauer angesehen und festgestellt hat, dass die perfekte Länge bei maximal 1.600 Zeichen liegt, was einer Lesezeit von sieben Minuten entspricht. Auch wenn diese Zahlen eine klare Sprache zu sprechen scheinen – eine kleine Schwäche haben sie allerdings: Es wurden hier hinsichtlich der Verweildauer und der Page Views nur Artikel untersucht, welche die User direkt besucht haben. User, welche die Artikel dagegen via RSS, Flipboard oder Google Currents aufgerufen haben, wurde nicht erfasst. Zudem wurde diese Lesedauer nur für Desktop-PCs ermittelt. Mobile Nutzer, die heutzutage ohne Zweifel eine große Rolle spielen, wurden hierbei leider nicht erfasst. Man sollte diese Vorgaben also nicht für bare Münze nehmen, sondern sie nur als Richtwerte ansehen.

Dos and Don’ts

Auch wenn die hier vorgestellten Zahlen eine gute Orientierung geben können – man sollte sich beim Schreiben nicht zu sehr auf diese Zahlen konzentrieren, sondern sein Hauptaugenmerk doch vor allem auf den Inhalt richten. Content sollte nie ausschließlich an diesen Zahlen ausgerichtet werden. Letztendlich sollte man in erster Linie für die Leser schreiben und die formalen Vorgaben nur im Hinterkopf mit berücksichtigen. Ideal ist es, wenn der inhaltlich auf die Leser optimierte Content mit diesen Zahlen noch etwas Feintuning erfährt.

Titelbild: © Gavin Llewellyn

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