Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Es wird also Zeit einen Ausblick zu wagen, welche Trends sich in Sachen Online Marketing für das Jahr 2014 herauskristallisieren. Für regional agierende Unternehmen wird lokale Werbung immer wichtiger, die klassische Suchmaschinenoptimierung verliert hingegen an Bedeutung. Gute Platzierungen werden nicht mehr durch Links gewonnen, sondern durch hochwertige Inhalte und eine gute Usability.
Google ist und bleibt der wichtigste Knotenpunkt
Auch 2014 gilt: Google bleibt für weit über die Hälfte aller Internetnutzer der Einstiegspunkt. Der Suchdienst ist sich seiner Verantwortung bewusst, weshalb man auch weiter gegen alles vorgehen wird, was spamverdächtig wirkt. Dadurch soll die Qualität der Suchergebnisse für die Nutzer weiter verbessert werden. Für das Marketing stellt das immer größere Herausforderungen dar. Derzeit arbeitet Google laut Matt Cutts an einem neuen Algorithmus der die User-Experience auswertet. Damit wird die Optimierung für mobile Endgeräte immer wichtiger, sowie andere Optimierungsmaßnahmen, wie die Autocomplete-Funktionen. Das ist natürlich nur eine von vielen Neuerungen die Google plant. Wie im Video erklärt wird, ist es für eine gute Platzierung bei Google immer wichtiger, die Qualität der eigenen Seite zu maximieren. Spamtaktiken sollen künftig keine Früchte mehr tragen.
Lokale Werbung bei Google
Aus Google Places wurde Google+ Local, was gerade für mittelständische Firmen, die ihre Kunden in einem bestimmten Umfeld suchen, von großem Vorteil ist. Denn Google stellt damit eine perfekte Plattform, um das eigene Unternehmen lokal in den Suchergebnissen zu präsentieren. Lokales SEO wird sich stärker in die Richtung bewegen, dass Keywords an Bedeutung gewinnen, die eine Region definieren (z.B. „Webdesigner Leipzig“). Wer hier eine gut ausgebaute Geschäftsseite auf Google+ Local vorweisen kann, wird auch in den lokalen Suchergebnissen schnell zu finden sein. Aktuell gibt es zwar noch einige Bugs bei diesem Dienst, doch daran wird fleißig gearbeitet.
Ebenso immer wichtiger werden Anzeigen auf Bewertungsportalen wie Qype und branchenspezifischen Plattformen. Es ist damit für lokale Firmen gar nicht mehr unbedingt so interessant, in der organischen Suche nach oben zu kommen. Denn bei Google+ Local soll jedes Unternehmen automatisch eine Top-Platzierung bekommen, solange es sich von der lokalen Konkurrenz abhebt.
Facebook bleibt weiter das wichtigste soziale Netzwerk
Facebook ist das größte soziale Netzwerk der Welt und das wird sich anhand von über 1,4 Milliarden Nutzern wohl auch nicht mehr ändern. Auch Facebook arbeitet permanent an neuen Diensten, die auch für das Marketing interessant sind. Im Jahr 2013 wurden die Promotion-Richtlinien gelockert, was jetzt auch Gewinnspiele wieder möglich macht. Werbeformate wurden aktualisiert, womit Mobil- und Desktop-Versionen nun einheitlicher präsentiert werden. Facebook ist einer der wichtigsten Marketing-Kanäle, wenn man eine Social-Media-Kampagne anstrebt. Dieser Trend wird sich auch in 2014 weiter durchsetzen. Mit gekauften Fans oder Likes sollte man jedoch schleunigst aufhören! Denn hier verhängt Facebook verschärft Sanktionen, die bis zur Deaktivierung der Seite führen.
Google+ wird auch in Deutschland immer beliebter
Deutschland hängt ja gerne den amerikanischen Trends hinterher. Doch so langsam gewinnt auch hierzulande Google+ an Fahrt. Nach eigenen Angaben hat Google+ bereits über eine Milliarde Nutzer und steht damit an zweiter Stelle der wichtigsten sozialen Netzwerke hinter Facebook.
Allerdings hat Google+ noch ziemlich viele “stille Mitglieder“ denn wirklich aktiv sind derzeit laut Futurebiz nur rund 390 Millionen. Das liegt daran, dass jeder der sich bei Google registriert, automatisch einen Google+ Account bekommt. Von der Konzipierung her ist Google+ gut gemacht, denn hier kann man durch frei wählbare Kreise sinnvoll Privat- und Geschäftsleben kombinieren, ohne dass sich die beiden Bereiche vermischen. Zudem soll auch die Google Authorship in Zukunft weiter ausgebaut werden.
Twitter gewinnt an Bedeutung
2014 wird Twitter auch wieder mehr an Bedeutung gewinnen. Twitter ist seit Anfang November eine Aktiengesellschaft und wirft eine 7 Jahre alte Plattform nach einem Relaunch erneut ins Rampenlicht. Einer Studie von Pew Internet & American zeigt auf, dass bereits seit 2013 viele Nutzer von Facebook auf Twitter wechseln. Vor allem Teenager, die damit der Kontrolle ihrer Eltern in Facebook entfliehen, haben den Short-Message-Dienst neu entdeckt. Ebenso viele Anbieter, vor allem Fluggesellschaften, Hotels und Reiseanbieter nutzen Twitter bereits als Kundenserviceplattform. Dieser Trend wird sich auch 2014 weiter fortsetzen.
Bild- und Video-Netzwerke bekommen Zulauf
Wie bereits erwähnt, hängt Deutschland den amerikanischen Trends hinterher. Das gilt auch für Dienste, wie Pinterest. Der Dienst hat weltweit derzeit rund 70 Millionen Nutzer, die als besonders kaufkräftig eingestuft werden. Der Vorteil für das Marketing liegt darin, dass Bilder und Beschreibungen verlinkt werden können, was diesen Dienst besonders für Onlineshops interessant macht. Natürlich muss man hier sehen, ob Pinterest nicht zu einer Werbeschleuder verkommt.
LinkedIn fürs Geschäftliche, MySpace für Musiker
LinkedIn hat sich als DAS berufsbezogene soziale Netzwerk herauskristallisiert. Knapp 240 Millionen Nutzer aus Wirtschaft, Marketing, Dienstleistung, Politik und Medien sind auf einer der höchstfrequentiertesten B2B-Plattform vertreten. Damit wird auch in Deutschland LinkedIn immer interessanter, um neue Geschäftskontakte zu knüpfen.
Im kommenden Jahr könnte auch MySpace einen Aufschwung erleben. Bands und Musikliebhaber könnten nach dem diesjährigen Relaunch vor allem an der Mobile-App mit integrierter und individualisierbarer Radio-Funktion Gefallen finden. Diese beinhaltet auch die grundlegenden Netzwerk-Funktionen wie das Hinzufügen von Kontakten und die Möglichkeit, private Nachrichten zu schreiben.
Fazit:
Es tut sich auch im kommenden Jahr wieder einiges im Online-Marketing-Bereich. Die klassische Suchmaschinenoptimierung wird immer weiter verdrängt. Es kommt immer mehr darauf an Inhalte und Funktionen zu bieten, die die Nutzer auch interessieren und lange auf der Website verbleiben lassen. Die Usability der eigenen Internetpräsenz wird ebenfalls ein wichtiger Faktor für Erfolg im WWW bleiben. Die Verknüpfung mit Social Media-Kampagnen und die Nutzung der Google-eigenen Angebote wird immer wichtiger – vor allem für mittelständische Unternehmen.